Bereits zwei Tage vor der Bundestagswahl wurden die Schülerinnen und Schüler der Pestalozzi-Mittelschule zu den Wahlurnen gerufen. Im Rahmen der bundesweiten Aktion JUNIORWAHL 2025 hatte sich auch ein zehnköpfiger Wahlausschuss aus Neuntklässlern an der Mittelschule gebildet und die Wahl nach den Regeln einer normalen Bundestagswahl organisiert.
Nicht überraschend, fielen die Ergebnisse der JUNIORWAHL an der Pestalozzi-Mittelschule doch deutlich anders aus als die Resultate der Bundestagswahl in Oberasbach. Siegte bei den Erwachsenen die CSU bei den Zweitstimmen mit 35,6% deutlich vor der AfD mit 18,3%, der SPD (14,5%), den Grünen (12,3%) und der Linken (6,4%), so gewann die Linke an der Mittelschule mit 28,9% doch deutlich die meisten Stimmen. Gleichauf folgten mit jeweils 21,9% die SPD und die CSU. Deutlich dahinter die AfD (10,9%). Mit jeweils 6,3% konnten die Freien Wähler und die Tierschutzpartei die Fünfprozent-Hürde noch überspringen.
Auch bei den Erststimmen hatte Niklas Haupt von der Linken mit 36,7% deutlich die Nase vorn vor dem tatsächlich direkt in den Bundestag gewählten CSU-Kandidaten Tobias Winkler (24,2%).
173 Schülerinnen und Schüler aus acht Klassen erhielten eine Wahlbenachrichtigung und erlebten die gleichen Abläufe wie bei einer Erwachsenen-Wahl: ein Wahllokal mit zwei Wahlkabinen, eine Wahlurne, drei gleichzeitig anwesende Wahlhelfer, die die ordnungsgemäße Durchführung der Wahl sicherstellen. Die Stimmzettel entsprachen weitgehend denen bei der Bundestagswahl und wurden erst nach Vorlage der Wahlbenachrichtigung ausgegeben. Um die geheime Wahl sicherzustellen, erfolgte die Kennzeichnung des Stimmzettels in der Wahlkabine und erst nach Prüfung der Wahlberechtigung im Wählerverzeichnis durfte der Stimmzettel in die Urne eingeworfen werden.
Im Vorfeld wurde das Thema Bundestagswahl im Unterricht behandelt. Wie in allen Bevölkerungsgruppen waren manche Schüler politisch stärker interessiert als andere, in einigen Familien ist Politik durchaus ein Gesprächsthema. Andere Schüler hatten dazu ein Online Game gespielt, sich Wahlprogramme angesehen, in www.abgeordnetenwatch.de gestöbert oder sich über die Sozialen Medien, vor allem auf Tiktok, informiert.
Bereits um 7.30 Uhr trafen sich sechs Mitglieder des Wahlausschusses, um das Wahllokal herzurichten. Um 8.00 Uhr ging’s los. Der Andrang war ähnlich wie bei der Bundestagswahl groß. Mit einer grandiosen Wahlbeteiligung von mehr als 82 Prozent entsprach diese dem Bundesdurchschnitt der Erwachsenenwahl zwei Tage später.
Das Wahllokal schloss um 12.30 Uhr und zwei Stunden später waren alle Stimmzettel für Erst- und Zweitstimme ausgezählt und die Wahlniederschrift korrekt abgeschlossen. Wer schon einmal als Wahlhelfer agiert hat, weiß, dass es immer mal zu Zählfehlern kommen kann oder die Niederschrift ihre Tücken hat. Wie im wahren Leben, musste dann auch hier nochmal nachgezählt werden bis alles korrekt erfasst war.
Am Donnerstag nach der Wahl lud Bürgermeisterin Birgit Huber den Wahlausschuss bestehend aus Tim, Brian, Max, Mark, Arda, Alyssa aus der Kl. 9bM, und Emilian, Levent, Timea und Mira aus der Klasse 9bM ins Rathaus ein, um ihre Wertschätzung für das Engagement der Jugendlichen für die Demokratie auszudrücken. „Macht weiter so, interessiert euch für Politik, engagiert euch in Oberasbach und macht unserer Stadt dadurch lebenswerter“, gab Birgit Huber den Schülerinnen und Schülern noch mit auf den Weg. „Vielleicht habt ihr ja Lust, wenn ihr später mal 18 Jahre alt seid, selbst als Wahlhelfer aktiv zu werden.“ Im Sitzungssaal brachte Birgit Huber den Schülerinnen und Schülern ihre und die Arbeit des Stadtrates näher. Anschließend überreichte sie ihnen im Beisein von Rektor Rupert Fischer und der projektleitenden Lehrerin Uta Baumgartner eine Dankurkunde der Stadt Oberasbach.
T. Diebenbusch (Stadt Oberasbach)